Junge Studentin vor einem blauen Hintergrund den Finger nach oben zeigend da sie scheinbar gerade einen Heureka-Moment hat zum Thema Mythen im Influencer-Marketing

7 hartnäckige Mythen im Influencer-Marketing – Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen

20.02.2023
Von: influData Redaktion
Reading time: 20 minutes

Obwohl Influencer-Marketing immer populärer wird, haben sich einige Missverständnisse hartnäckig gehalten. Zeit, damit aufzuräumen.

Falsche Annahmen gibt es in jedem Bereich des Lebens. So haben sich auch viele Mythen im Influencer-Marketing bis heute hartnäckig gehalten. Wir nehmen diese unter die Lupe und klären, was Wahr und was Falsch ist.

Doch zuerst ein paar Beispiele was Influencer-Marketing leisten kann (garantiert Mythen-frei):

Um die Markenbekanntheit zu erhöhen und den Umsatz in der Weihnachtszeit zu steigern, hat H&M mit vier prominenten Influencer:innen zusammengearbeitet. Im Laufe dieser Kampagne konnten sie mehr als 12 Millionen Verbrauche:rinnen erreichen und verzeichneten dabei eine beeindruckende Engagement-Rate von 10%.

Olay hat sich mit neun Influencer:innen (auch „Fearless 9“ genannt) zusammengetan, um die Markenaffinität und die Bekanntheit ihrer Brand zu erhöhen. Mit ihrem Charme und ihrer riesigen Followerzahl verhalfen die Fearless 9 der Marke zu 298.000 Videoaufrufen und einer eindrucksvollen Engagement-Rate von 8,33%.

Andere große Marken wie Nike, Dunkin‘ Donuts und viele mehr haben Influencer-Marketing ebenso genutzt, um Markenbekanntheit und Umsatz zu steigern und das Kundenvertrauen zu stärken. Und während große Unternehmen bereits Millionen von Dollar in Influencer-Marketing investiert haben, nutzen jetzt auch immer mehr kleine und mittlere Unternehmen die Chancen, die sich in den Sozialen Netzwerken bieten.

So ist beispielsweise Lumene, eine finnische Hautpflegemarke, eine Partnerschaft mit mehr als 88 lokalen Mikro-Influencer:innen eingegangen, um die Einführung ihrer neuen Produktlinie in Finnland zu bewerben. Mit dieser Kampagne konnte die Hautpflegemarke mehr als 150.000 Menschen erreichen und erhielt über als 21.000 Likes. Außerdem wurden die im Rahmen dieser Kampagne veröffentlichten Posts mehr als 3.000 Mal abgespeichert. Das heißt, mehr als 3.000 Menschen hatten vor, sich diese Posts noch einmal anzusehen.

Marken erzielen mit Influencer-Marketing unglaubliche Ergebnisse

Der Markt für Influencer-Marketing wurde 2022 insgesamt auf rund 16,4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Marken jeder Größenordnung, von KMUs bis hin zu Konzernen, setzen auf Influencer-Marketing, um ihre Zielgruppen zu erreichen und ihren Umsatz zu steigern.

Trotz seines enormen Wachstums gibt es allerdings einige Mythen, die den globalen Influencer-Marketing-Markt ausbremsen.

Manche Unternehmen glauben, dass Influencer-Marketing extrem teuer und nur für Unternehmen mit riesigen Budgets interessant sei. Andere dagegen halten es für praktisch unmöglich, die Leistung von Influencer-Marketing-Kampagnen zu messen.

Diese falschen Annahmen hindern Millionen von Marken daran, sich die Vorteile von Influencer-Marketing zunutze zu machen.

Um diese Mythen zu widerlegen, haben wir diesen Blog-Post zusammengestellt. In diesem Artikel gehen wir sieben langlebigen Influencer-Marketing-Mythen auf den Grund, die dringend aus der Welt geschafft werden müssen. Neugierig? Legen wir los.

Wir entlarven die 7 größten Mythen im Influencer-Marketing

Um dir die wahre Macht und das Potenzial von Influencer-Marketing zu verdeutlichen und alle Unklarheiten auszuräumen, haben wir sieben hartnäckige Mythen rund ums Influencer-Marketing zusammengetragen. Dazu gehören:

  1. Je populärer ein(e) Influencer:in ist und je mehr Follower:innen er/sie hat, desto besser eignet er/sie sich, um ein Produkt zu bewerben.
  2. Influencer-Marketing ist extrem teuer und nur etwas für große Unternehmen mit riesigen Budgets.
  3. Die richtigen Influencer:innen für eine Kollaboration zu finden, geht ganz einfach mit einer kurzen, manuellen Google-Suche.
  4. Unternehmen brauchen Instagram & TikTok überhaupt nicht ernst zu nehmen, wenn ihre Zielgruppe dort nicht vertreten ist.
  5. Alle Influencer:innen kaufen Follower:innen, um Marketing- und Werbepartner anzulocken.
  6. Influencer-Marketing eignet sich überhaupt nicht für B2B-Marken.
  7. Es ist praktisch unmöglich, die Performance einer Influencer-Marketing-Kampagne zu messen.

Lasst uns diese Mythen einen nach dem anderen aus der Welt schaffen.

Mythos 1: Je populärer ein(e) Influencer:in ist und je mehr Follower:innen er/sie hat, desto besser eignet er/sie sich, um ein Produkt zu bewerben

Ein bei vielen Unternehmen und Marketing-Experten verbreiteter Irrglaube ist, dass sie mit bekannten Makro- oder Mega-Influencern:innen (Influencer:innen mit einer großen Followerschaft von mindestens einer halben Million Menschen) zusammenarbeiten müssen, um mit ihren Kampagnen erfolgreich zu sein.

Dieser Gedanke ist leicht nachvollziehbar. Denn schließlich können berühmte Influencer:innen mit einer großen Fangemeinde dabei helfen, ein größeres Publikum zu erreichen, richtig?

Wenn dein Ziel eine möglichst große Reichweite ist, ist es sinnvoll, mit Makro- oder Mega-Influencern:innen zusammenzuarbeiten. Aber wusstest du, dass diese Influencer:innen in der Regel eine nicht besonders gute Engagement-Rate haben? Wenn du mit Influencern:innen arbeitest, die viele Follower:innen haben, ist das noch lange keine Garantie für das hohe Engagement, nach dem du suchst.

Dazu ein kleines Beispiel:

Nehmen wir an, du betreibst eine Kosmetikmarke und willst mit einem deutschen Influencer namens Julian mit 500.000 Followern:innen zusammenarbeiten, um eines deiner Produkte im Wert von 30 € zu bewerben. In diesem Fall nehmen wir an, dass seine Engagement-Rate auf einem normalen Niveau liegt, d.h. bei 3%.

Lass uns auf dieser Grundlage berechnen, wie viele Follower:innen wahrscheinlich mit seinen Posts interagieren werden. Dazu multiplizieren wir die Engagement-Rate (3%) mit der Gesamtanzahl seiner Follower:innen (500.000).

Das ergibt: 3% x 500.000 = 15.000 Follower:innen.

ANMERKUNG: Das sind Personen, die sich grundsätzlich mit den Posts beschäftigen. Nicht alle dieser 15.000 Follower:innen werden nach deiner Kollaboration mit dem Influencer deine Produkte kaufen.

Wenn Julian jetzt 5.000 € pro Instagram-Post verlangt und du Julians Paket mit fünf Posts bestellst, würden die Gesamtkosten der Kampagne 25.000 € betragen.

Angenommen, nach deiner Kollaboration mit ihm haben 700 Menschen dein neuestes Produkt gekauft, was einen zusätzlichen Umsatz von 30 € x 700 = 21.000 € bedeutet.

Du hast also 21.000 € mehr Umsatz gemacht. Die Influencer-Marketing-Kampagne selbst hat dich allerdings 25.000 € gekostet.

Und diese 21.000 € sind nicht einmal der Bruttogewinn. Das ist nur der Umsatz!

Das bedeutet: Durch die Zusammenarbeit mit Julian hast du keinen positiven ROI erzielt.

Ehrlich gesagt glauben wir, dass eine große Fangemeinde keine Rolle spielt, vor allem, wenn das Ziel deiner Kampagne Konversionen sind.

Es ist kein Geheimnis, dass viele Makro- und Mega-Influencer:innen kein besonders interaktives Publikum haben. Auf der anderen Seite haben Nano- oder Mikro-Influencer:innen (Influencer:innen mit einer niedrigen Followerzahl von max. 100.000) eine viel bessere Engagement-Rate.

Warum ist das so? Der Grund ist, dass sie ihr Publikum einfach besser kennen als Makro- oder Mega-Influencer:innen.

Außerdem haben sie die Zeit und bemühen sich besonders, mit ihren Followern:innen zu interagieren. Wir möchten auch anmerken, dass die meisten Nano- und Mikro-Influencer:innen eine ganz bestimmte Nische haben, in der sie absolute Experten sind, wie z.B. Fitness, Beauty, etc. Das hat zur Folge, dass sich ihre Follower:innen sehr dafür interessieren, was sie posten.

Pyramiden-Grafik mit Influencern, nach ihrer Größe sortiert, mit detaillierten Bewertungen und Beschreibungen der Vor- und Nachteile

Wie in der Infografik zu sehen, haben Nano- und Mikro-Influencer:innen im Vergleich zu Makro- oder Mega-Influencer:innen zwar eine geringere Sichtbarkeit, dafür haben ihre Inhalte aber ein höheres Engagement und höhere Konversionsraten.

Warum? Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. Sie interagieren aktiv mit ihren Followern:innen und haben gesunde Beziehungen zu ihnen aufgebaut.
  2. Ihre Follower:innen sind sehr aktiv und loyal.
  3. Sie haben ein Nischenpublikum, bei dem sie bleiben.
  4. Sie sind besser in der Lage, das Vertrauen ihrer Follower:innen zu gewinnen. 
  5. Sie haben ein hohes Wachstumspotenzial, was bedeutet, dass eine Partnerschaft mit den richtigen Nano- und Mikro-Influencern:innen einer Marke in der Zukunft voraussichtlich dabei helfen wird, bessere Konditionen für die Zusammenarbeit zu bekommen.

Und weißt du, was an der Zusammenarbeit mit diesen Influencern:innen so reizvoll ist? Sie verlangen nicht so viel Geld wie Makro- oder Mega-Influencer:innen. Das bringt uns zu unserem zweiten Mythos.

Mythos 2: Influencer-Marketing ist extrem teuer und nur etwas für große Unternehmen mit riesigen Budgets

Wenn du schon einmal eine(n) Makro- oder Mega-Influencer:in kontaktiert hast, hast du vermutlich ähnliche Preise angeboten bekommen:

1 TikTok-Video8.000 $
1 Instagram-Feed-Post7.000 $
1 Instagram-Reel8.000 $
1 Instagram-Story6.000 $

Marken mit einem monatlichen Influencer-Marketing-Budget von 3.000 Dollar können sich diese Preise nicht leisten. Das bringt uns zu der Frage: „Verlangen Influencer:innen immer so viel?“

Mega- und Makro-Influencer:innen schon. Prominente Influencer:innen verlangen sogar deutlich mehr. Nano- und Mikro-Influencer:innen kosten dagegen nicht so viel. Um dir zu helfen, die Preisgestaltung von Influencern:innen besser zu verstehen, haben wir diese kleine Tabelle zusammengestellt. Hier findest du Informationen darüber, was die verschiedenen Arten von Influencern:innen für unterschiedliche Inhaltsformate berechnen:

Art des InfluencersInstagram-PostYouTube-VideoTikTok-Video
Nano-Influencer:in10 $ – 100 $ pro Post20 $ – 200 $ pro Video5 $ – 25 $ pro Post
Mikro-Influencer:in100 $ – 500 $ pro Post200 $ – 1.000 $ pro Video25 $ – 125 $ pro Post
Makro-Influencer:in5.000 $ – 10.000 $ pro Post10.000 $ – 20.000 $ pro Video1.250 $ – 2.500 $ pro Post
Mega-Influencer:in10.000 $ pro Post20.000 $ pro Video2.500 $ pro Post
Quelle: https://influencermarketinghub.com/influencer-rates/

Du siehst also: Der Unterschied zwischen den Preisen von Nano- und Mikro-Influencern:innen und den Preisen von Makro- und Mega-Influencern:innen ist riesig. Und wie bereits erwähnt, ist die Kooperation mit Nano- und Mikro-Influencern:innen besser, als Makro- oder Mega-Influencer:innen zu buchen.

Daneben gibt es noch einige weitere Faktoren, die sich auf die Preise auswirken, wie zum Beispiel das Ziel der Kampagne und deren Laufzeit. Wenn die Kampagne mehrere Monate laufen soll, kannst du mit der/dem Influencer:in, die/den du engagieren willst, zum Beispiel einen Deal aushandeln.

Neben der Bezahlung fester Honorare an Influencer:innen gibt es noch andere Möglichkeiten, Influencer:innen dazu zu bringen, für wenig Geld deine Marke zu bewerben. So kannst du Influencern:innen zum Beispiel eine feste Provision für jedes Produkt zahlen, zu dessen Verkauf sie beitragen, oder du schickst ihnen dein Produkt als Geschenk und drückst die Daumen, dass sie auf ihren Social-Media-Plattformen darüber posten (ein sogenanntes Tauschgeschäft).

Wie du siehst, können Influencer:innen teuer sein. Das muss aber nicht so sein, wenn du gut verhandelst und die passenden Influencer:innen für dein Ziel und dein Budget findest! Damit haben wir auch schon die perfekte Überleitung zu unserem nächsten Mythos.

Mythos 3: Die richtigen Influencer:innen für eine Kollaboration zu finden, geht ganz einfach mit einer kurzen, manuellen Google-Suche

Die richtigen Influencer:innen über eine schnelle Google-Suche zu finden, kannst du vergessen! Nur ein kleiner Teil der Influencer:innen kann überhaupt über eine Google-Suche gefunden werden. Und diejenigen, die du findest, sind entweder nicht für dich geeignet oder es sind Influencer:innen mit vielen Follower:innen, die möglicherweise nicht in das Budget deines Unternehmens passen. Um unsere These zu untermauern, haben wir bei Google nach dem Stichwort „Top Influencer“ gesucht. Hier ist das Top-Ergebnis im Snippet:

Screenshot eines Google Suchresultats für

Alle Influencer:innen, die du da oben siehst, haben Millionen von Followern:innen. Höchstwahrscheinlich verlangen sie also Tausende von Dollar pro Post.

Versuchen wir jetzt mal, Nano-Influencer:innen zu finden. Die passen möglicherweise besser zu deiner Nische und deinem Budget. Dazu haben wir nach dem Schlagwort „top nano influencers“ gesucht. Hier ist das Ergebnis:

Screenshot eines Google Suchresultats für

Diese Liste ist gut, aber sie bietet dir keine weiteren Einblicke in die Nische, in der sich diese Influencer:innen bewegen, noch erfährst du etwas über ihr Publikum oder ihre Engagement-Rate. Aber was, wenn du nach Nano-Influencern:innen für die Kosmetik-Branche suchst? Natürlich kannst du auch nach einem Schlagwort wie „top cosmetic nano influencers“ suchen. Genau das haben wir gemacht, aber wir haben keinen Artikel gefunden, der sich ausschließlich auf Nano-Influencer:innen im Kosmetikbereich konzentriert. Die Ergebnisse waren viel zu allgemein und unspezifisch – absolut nicht hilfreich. Die Influencer:innen, die man über die Google-Suche findet, sind also nicht ideal für eine ergebnisorientierte Kampagne.

Screenshot eines Google Suchresultats für

Grenzen wir die Suche weiter ein. Was, wenn du auf der Suche nach Nano-Influencer:innen für Kosmetik in Deutschland bist?

Screenshot eines Google Suchresultats für

Sieh dir das Top-Ergebnis an. Das ist eine Liste von Influencer:innen mit Millionen von Follower:innen. Obwohl unsere Suchanfrage auf Nano-Influencer:innen abzielte, zeigt Google uns einen Artikel mit einer Liste von Influencer:innen, die jeweils Millionen von Follower:innen haben (und noch dazu eine schlechte Engagement-Rate).

Das beweist, dass eine einfache Google-Suche dir nicht hilft, die richtigen Influencer:innen zu finden. Natürlich kannst du die Influencer:innen in den sozialen Medien einzeln heraussuchen, aber das ist einfach viel zu viel Arbeit. Und wenn du dich für diesen Weg entscheidest, hast du dabei keinerlei Orientierung. Außerdem erhältst du keine Daten über ihre Zielgruppe, Informationen zum Engagement oder Fake-Aktivitäten. Auch ist es mit dieser Methode sehr schwierig, Influencer:innen mit ähnlichen Creator:innen zu vergleichen. Solche Informationen lassen sich über die Google-Suche kaum finden.

Wie suchst du also am besten nach den richtigen Influencern:innen, die deine Anforderungen erfüllen?

Mit einem Tool zur Influencer-Suche wie influData kannst du Creator:innen weltweit suchen und analysieren. Diese Plattform bietet intuitive Suchoptionen und hilft Marken, ihre Suche nach Influencer:innen mit Filtern wie Standort, Social-Media-Plattform, Aufrufe pro Post, Aufrufe pro Reel, Follower, Sprache, Geschlecht und mehr einzugrenzen. Diese Ergebnisse können dann weiter analysiert werden, um die Influencer:innen auf ihre Eignung für Markenpartnerschaften, Follower-Verlauf, Posting-Häufigkeit, Engagement-Raten, Marken- und Medienwert zu überprüfen und Einblicke in die Zielgruppe zu erhalten. Zusätzlich kannst du herausfinden, ob dieser Account in irgendeine Form von Fake-Aktivitäten verwickelt war, und die Leistung des Influencers mit ähnlichen Creator:innen vergleichen. Diese Präzision und Gründlichkeit sind mit einer Suche von Hand praktisch unmöglich zu erreichen. Zu guter Letzt kannst du auch die Performance verschiedener Influencer:innen nebeneinander vergleichen.

Screenshot from the influData app, showing a search or search results list for German Influencer

Mythos 4: Unternehmen brauchen Instagram & TikTok überhaupt nicht ernst zu nehmen

Es gibt Marketing-Fachleute und Unternehmen, die der Ansicht sind, dass Instagram oder TikTok nicht ernst genommen werden sollten. Sie glauben, dass diese Plattformen nur Spielerei für Kinder sind – sonst nichts. Sie empfehlen anderen Leuten in ihrem Netzwerk, sich auf seriöse Plattformen wie Twitter oder LinkedIn zu konzentrieren, da schließlich jeder wisse, dass es für Unternehmen nicht wichtig sei, auf Instagram und TikTok vertreten zu sein. Solltest du also Influencer-Marketing-Kampagnen auf TikTok und Instagram vermeiden? Die Antwort lautet: Nein!

Laut dem Bericht von Data Reportal aus dem Oktober 2022 ist Instagram mit 1,3 Milliarden aktiven Nutzer:innen die weltweit am viertmeisten genutzte Social-Media-Plattform (wobei auch WhatsApp als Social-Media-Plattform gezählt wird).

Gleichzeitig ist es wichtig zu beachten, dass die Mehrheit der Instagram-Nutzerbasis zur Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen gehört.

Nike arbeitet ständig mit Instagram-Influencer:innen zusammen. Und es ist kein Geheimnis, dass die Sportmarke mit ihren Instagram-Influencer-Marketing-Kampagnen herausragende Resultate erzielt hat.

TikTok wiederum ist eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen mit fast einer Milliarde aktiver Nutzer:innen.

Zwar hat TikTok den Ruf, eine Plattform nur für junge Leute zu sein, aber das stimmt so nicht.

Laut influData ist ein großer Teil der TikTok-Nutzer:innen zwischen 18 und 22 Jahre alt (ca. 38 %), es gibt aber auch eine große Anzahl älterer Menschen auf der Plattform.

Etwa 21-22% sind zwischen 23 und 30 Jahre alt, 8-9% sind zwischen 31 und 40 und 2,5-3,5% sind sogar über 40 Jahre alt.

Zudem hat TikTok in den letzten Monaten immer mehr ältere Nutzer:innen gewonnen. Genauso wie Facebook und Instagram als Plattformen für junge Menschen begonnen haben, jetzt aber auch ältere Nutzer:innen anziehen, wird auch die Altersdemografie von TikTok immer breiter gefächert.

Marken wie Red Bull, Kroger und Calvin Klein waren mit ihren Influencer-Marketing-Kampagnen auf TikTok extrem erfolgreich.

Damit wollen wir nicht sagen, dass du Twitter ignorieren sollst. Oder, dass du nicht deinen eigenen Blog starten solltest. Aber gleichzeitig solltest du für deine Zielgruppe auf mehreren Kanälen sichtbar sein. Je mehr deine Zielgruppe von dir sieht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dir vertraut. Wenn eine(r) deine(r) potenziellen Kund:innen eine(n) Influencer:in sieht, die/der auf TikTok für dein Produkt wirbt, und später eine(n) andere(n) Influencer:in, die/der dein Produkt auf Instagram bewirbt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese(r) Kund:in dein Produkt kauft.

Heutzutage ist es unglaublich wichtig, mehrere Touchpoints zu haben – von einer physischen Präsenz in Form von Ladengeschäften über einen Online-Shop bis hin zu Newslettern, firmeneigenen Social-Media-Seiten und mehr. Verschiedene Menschen shoppen über verschiedene Kanäle. Wenn du einen Kanal auslässt, entgehen dir also potenzielle Kund:innen. Deshalb ist es so wichtig, Influencer-Marketing-Kampagnen in verschiedenen Kanälen zu betreiben.

Stell es dir wie das Spiel „Fangen“ vor. Du willst sie so oft wie möglich mit deiner Werbebotschaft „fangen“. Wenn du Insta und TikTok also nicht nutzt, kann das bedeuten, dass dir deine Zielgruppe und damit potenzielle Kund:innen entgehen!

Mythos 5: Alle Influencer:innen kaufen Follower:innen, um Marketing- und Werbepartner anzulocken

Kaufen Influencer:innen Follower:innen? Ja!

Kaufen alle Influencer:innen Follower:innen? Nein!

Es gibt viele Influencer:innen, die Millionen von Follower:innen haben, gleichzeitig aber extrem wenig Engagement. Es gibt Makro-Influencer:innen deren Posts vielleicht 100 Likes und 10-12 Kommentare haben. Du kannst auf den ersten Blick sehen, dass dies Influencer:innen sind, die höchstwahrscheinlich Fake-Follower:innen gekauft haben. Und das ist noch nicht alles. Manche Influencer:innen kaufen auch Likes und Kommentare für ihre Posts. Fake Follower:innen und Engagement zu kaufen ist einfach und billig.

Auf der anderen Seite haben einige Nano- oder Mikro-Influencer:innen aufgrund ihrer hochwertigen, spannenden Inhalte eine unglaublich hohe Engagement-Rate. Diese Influencer:innen sind authentisch. 

Versteh uns nicht falsch: Nicht alle großen Influencer:innen sind Betrüger und nicht alle Nano- oder Mikro-Influencer:innen sind perfekt.

Wenn du mit Influencer:innen zusammenarbeitest, die Fake-Follower:innen gekauft haben, werden deine Kampagnen keine guten Ergebnisse liefern. Genau darum ist es so entscheidend, dass du Influencer:innen gründlich überprüfst, bevor du mit ihnen zusammenarbeitest – ganz unabhängig davon, zu welcher Kategorie sie gehören.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Fake-Follower:innen und Fake-Engagement zu erkennen. Um Fake-Follower:innen zu identifizieren, musst du dir nur die Anzahl der Follower:innen der/des jeweiligen Influencer:in ansehen und sie mit dem Engagement seiner Posts vergleichen. Wenn ein(e) Influencer:in 100.000 Follower:innen hat und ihre/seine Beiträge nur 10-12 Likes und 3-4 Kommentare bekommen, dann ist das sehr verdächtig! Aber du solltest deine Suche hier noch nicht beenden. Halte Ausschau nach Anzeichen für Fake-Engagement. Um Fake-Engagement zu erkennen, solltest du dir das Engagement des Influencers anhand mehrerer Posts ansehen, am besten für 7-10 Posts. Wenn du sehr allgemein gehaltene Kommentare wie „Episch“, „Wunderschön“ und „Süß“ siehst, ist es sehr wahrscheinlich gut möglich, dass die/der Influencer:in Fake-Engagement gekauft hat. Ja, es wird sicher auch echter Follower:innen geben, die langweilige und kurze Kommentare abgeben. Aber wenn du siehst, dass die Mehrzahl der Kommentare sehr allgemein und oberflächlich ist, dann ist das ein Warnsignal!

Mit Tools wie influData können Marken auf einen Blick erkennen, ob die Follower:innen einer/eines Influencer:in authentisch oder gefälscht sind. influData sucht nach Massenfollower:innen, inaktiven Follower:innen und erkennt Influencer:innen, die die Like-for-Like-Methode nutzen. Gleichzeitig verrät dir dieses Tool, ob die Followerzahl einer/eines Influencer:in stetig wächst oder schwankt und ob es verdächtige Aktivitäten gibt. Wir empfehlen dir, gründlich zu recherchieren, bevor du mit einer/einem Influencer:in zusammenarbeitest. Mach es von Hand und mit einem Tool!

Mythos 6: Influencer-Marketing eignet sich überhaupt nicht für B2B-Marken

Bei B2B-Käufen ist in der Regel nicht nur ein(e) einzige(r) Entscheidungsträger:in beteiligt. Die Verkaufszyklen sind länger. Wie kann Influencer-Marketing also B2B-Unternehmen helfen, ihren Umsatz zu steigern? 

Laut einem Artikel im Search Engine Journal haben 86% der B2B-Unternehmen mit Influencer-Marketing Erfolg. Beim B2B-Influencer-Marketing geht es nicht darum, Sofortkäufe zu generieren, sondern darum, den Bekanntheitsgrad zu steigern und das Markenimage zu verbessern. 

Es ist aber sehr wichtig zu beachten, dass du bei der Auswahl deiner Kooperationspartner:innen sehr wählerisch sein solltest. Du musst darauf achten, dass die Influencer:innen, mit denen du zusammenarbeitest, Experten:innen auf ihrem Gebiet sind und dass deine Zielgruppe sie für vertrauenswürdig hält. Du kannst nicht einfach irgendjemanden engagieren, um deine B2B-Produkte oder -Dienstleistungen zu bewerben. Hier sind die laut einem Artikel des Search Engine Journal wichtigsten Kriterien, die beim Marketing mit B2B-Influencer:innen beachtet werden sollten:

  1. Relevanz der Zielgruppe (98%)
  2. Ihr Publikum sieht sie als vertrauenswürdig an (87%)
  3. Fachliche Kompetenz (78%)
  4. Werte stimmen mit der Marke überein (69%)
  5. Influencer:in veröffentlicht Beiträge auf mindestens einer Plattform (65%)
  6. Fähigkeit, Inhalte zu erstellen (54%)
  7. Größe des Publikums (49 %)
  8. Professionelle Qualifikationen (42%)
  9. Fürsprecher unserer Marke (33%)

Es gibt eine ganze Reihe von Erfolgsgeschichten von B2B-Unternehmen, die mit Influencer-Marketing exzellente Ergebnisse erzielt haben.

So arbeitet SAP beispielsweise mit B2B-Influencer:innen wie Akademiker:innen, Autor:innen und Unternehmensberater:innen auf passenden Veranstaltungen zusammen, um relevante Inhalte rund um ihre verschiedenen Angebote zu erstellen und die Markenbekanntheit zu steigern. Zu einem ihrer Events haben sie fünf Influencer:innen eingeladen, um über Themen wie Datenanalyse, maschinelles Lernen und IoT zu sprechen. Mehr als die Hälfte aller Erwähnungen in den sozialen Medien zu dieser Veranstaltung gingen auf diese Influencer:innen zurück.

Für die Kampagne „Love My Store“ hat American Express mit Blogger:innen wie Emily Henderson und Grace Bonney zusammengearbeitet. Der Zweck der Kampagne war es, die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass nicht nur große Unternehmen Kreditkarten akzeptieren, sondern auch kleinere Betriebe. Durch die Kampagne erzielte American Express über fünf Millionen Impressionen und konnte 400.000 Amex-Aufkleber verteilen.

Mythos 7: Es ist praktisch unmöglich, die Performance einer Influencer-Marketing-Kampagne zu messen

Werbetreibende stehen vor vielen Herausforderungen, wenn sie versuchen, die Leistung ihrer Influencer-Marketing-Kampagnen zu messen.

Vielen Marken fällt es unglaublich schwer, ihre Influencer-Marketing-Aktivitäten mit spezifischen Umsätzen oder Verkäufen in Zusammenhang zu bringen. Du willst doch wissen, ob die Influencer:innen für mehr Käufe gesorgt haben, oder? Das herauszufinden ist nahezu unmöglich, es sei denn, du verwendest Affiliate-Links oder personalisierte Rabattcodes.

Den Erfolg deiner Influencer-Marketing-Kampagnen zu verfolgen, ist schwierig. Daran besteht kein Zweifel. Mit den oben erwähnten Affiliate-Links, personalisierten Rabatten und vor allem mit den richtigen Tools, wie influData, können Marken die Performance ihrer Kampagnen jedoch auf clevere Weise verfolgen. Mit influData kannst du Creator:innen zu einer oder mehreren deiner Kampagnen hinzufügen und erhältst ab dem Zeitpunkt, an dem du anfängst, sie zu verfolgen, einen vollständigen Überblick über ihre Storys und Posts. Das kannst du für jede(n) einzelne(n) Influencer:in tun, mit dem du zusammenarbeitest. So kannst du die Kampagnenergebnisse der einzelnen Creator:innen genauer analysieren.

Außerdem siehst du das Datum des Posts, das Engagement in Likes und Kommentaren sowie die verwendeten Hashtags und Erwähnungen. Zusätzlich kannst du Filter einsetzen, um deine eigenen Erwähnungen, Hashtags und Links zu finden, die in Posts und Storys auftauchen. Schluss mit der manuellen Überprüfung und Excel-Tabellen!

Im April 2023 führt influData zusätzlich die Funktion „Kampagnenberichte“ ein, mit der du noch detailliertere Einblicke, Leistungskennzahlen und Details zu Influencer-Marketing-Kampagnen bekommst. Dazu werden unter anderem Berichte, Inhaltsanalysen, Kosten-pro-Tausend-Analysen und „Shitstorm-Warnungen“ gehören.

Fazit

Die weit verbreiteten Mythen, die wir in diesem Artikel besprochen haben, sind der Grund dafür, dass Unternehmen oft skeptisch sind, wenn es darum geht, in Influencer-Marketing zu investieren. Ich hoffe, wir konnten etwas Licht ins Dunkel bringen.

Du musst nicht unbedingt Influencer:innen mit Millionen von Follower:innen engagieren, um mit deinen Kampagnen Erfolg zu haben. Nicht alle Influencer:innen kaufen Follower:innen. Und es ist zu 100% möglich, die Performance deiner Influencer-Marketing-Kampagnen zu messen.

influData macht es für Unternehmen einfacher, Influencer:innen zu finden und zu analysieren, Influencer:innen mit Fake-Follower:innen zu erkennen, ihre Influencer-Marketing-Kampagnen zu verfolgen und vieles mehr.

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